
28.01.2014
Israeli Supreme
Court is hearing the Cremisan
case on Wednesday
- After nearly
eight years of legal struggle,
the Israeli Supreme Court will
hear the case of the people of
Cremisan against the wall on
Wednesday, 29th of January, at
11.30am. The Society of St. Yves
on behalf of the Salesian
convent and school asks the
Israeli State to move the
construction of the wall to the
opposite side of the valley
adjacent to the illegal
settlement of Gilo. A decision
of the court could be delivered
already as early as Wednesday
afternoon. >>>
Bischöfe der Koordinationsgruppe
zur Unterstützung der Kirche im
Heiligen Land fordern

Es reicht: Israel
kehre um zur Einhaltung des Völkerrechts
und der Menschenrechte!
Dringender Appell der Bischöfe der
Koordinationsgruppe für das Heilige
Land:
Familien in Beit Jala bedürfen dringend
der Unterstützung bei ihrem Verlangen
nach Gerechtigkeit
Vor dem Beginn der Anhörung (29.1.2014)
zum Cremisan-Tal vor dem Obersten
Gerichtshof in Israel rufen Bischöfe
zum Gebet auf und fordern internationalen
Druck.

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Wir Bischöfe der
Koordinationsgruppe zur Unterstützung
der Kirche im Heiligen Land fordern,
im Cremisan-Tal Gerechtigkeit walten
zu lassen. Israels Pläne zum Bau
einer Sicherheitsmauer auf dem Land
von 58 christlichen Familien sollten
fallengelassen werden. Bei unserer
Begegnung mit einigen Familien aus
Beit Jala während unseres jüngsten
Besuches im Heiligen Land erfuhren
wir von ihrem Schmerz und ihrer
Angst angesichts des drohenden Verlustes
ihres Landes und ihrer Existenzgrundlage,
da die geplante Sicherheitsmauer
ihre Weinberge, Olivenhaine und
Obstplantagen zerstört und ihnen
den Zugang zu ihrem Land versperrt.
Wir erkennen das Recht des Staates
Israel auf Sicherheit und sichere
Grenzen an. Doch der geplante Verlauf
der Sicherheitsmauer weicht stark
von der Grünen Linie ab, der international
anerkannten Demarkationslinie, die
Israel und die im Sechstagekrieg
von 1967 eroberten Gebiete trennt.
Mehr als drei Viertel des geplanten
Mauerverlaufs liegen außerhalb der
Grünen Linie, was nach einem Gutachten
des Internationalen Gerichtshofs
rechtswidrig ist und eine eklatante
Verletzung der Genfer Konvention
und der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte darstellt.
Wir appellieren an unsere Regierungen,
Israel zur Einhaltung des Völkerrechts
aufzufordern. Vor allem sollte Israel
die Existenzgrundlage dieser Familien
respektieren, und die Menschen in
der Gemeinde Beit Jala (in Bethlehem)
sollten vor weiteren Enteignungen
ihres Landes und ihrer Häuser durch
Israel geschützt werden. Es handelt
sich hier um eine Angelegenheit
von höchster Dringlichkeit, da die
Anhörung des israelischen Obersten
Gerichtshofs zum Bau einer Sicherheitsmauer
im Cremisan-Tal und zur Forderung
der Familien nach Schutz ihres Landes
am 29. Januar 2014 beginnt.

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Unsere schon wiederholt geäußerte
Sorge ist, dass diese geplante Sicherheitsmauer
eher der Konsolidierung der Siedlungsgebiete
dienen und Bethlehem dauerhaft von
Jerusalem abtrennen soll. Dieser
Plan ist nur ein kleines Beispiel
für die tragische Situation im Heiligen
Land. Er schürt Unmut und Misstrauen
und lässt die Aussicht auf eine
dringend notwendige Lösung sinken.

Unsere Gebete gelten
den Menschen in Beit Jala, die Gerechtigkeit
suchen. Unsere Gebete schließen
auch all jene ein, die sich für
einen gerechten Frieden im Heiligen
Land einsetzen.
Bischöfe der Koordinationsgruppe
für das Heilige Land:
Erzbischof Stephen Brislin, Südafrika
Bischof Pierre Burcher, Skandinavien
Bischof William Crean, Irland
Bischof Michel Dubost, Frankreich
Erzbischof Paul-Andre Durocher,
Kanada
Erzbischof Patrick Kelly, England
und Wales
Bischof William Kenney, England
und Wales
Bischof Declan Lang, England und
Wales
Bischof Denis Nulty, Irland
Bischof Richard Pates, USA
Weihbischof Thomas Renz, Deutschland
Bischof Janusz Stepnowski, Polen
Erzbischof Joan Enric Vives, Spanien
Quelle
Enough is enough!
Israel come back to justis and to
international rules! Very urgent
appeal to Israel and the Israeli
Supreme Court
http://catholicchurch.org.uk/Home/News/Cremisan-Valley
1

Nachdem das
Gericht in Jerusalem letzte
Woche gegen alle Proteste von
Kirchen, Bewohnern und
Unterstützern weltweit gegen die
Mauer, bzw. für eine Verlegung
der Mauer (damit die Schule der
Salesianer Schwestern auf der
Bethlehem Seite bleibt)
erfolglos waren und der geplante
Mauerverlauf bestätigt und für
rechtens erklärt worden war,
gehen die Arbeiten jetzt mit
Hochdruck voran. Hier ein paar
aktuelle Fotos vom Mittwoch
(dort wurde - Bild oben -
das erste Tor zwischen dem
Kloster Cremisan und Omars Haus
gesetzt) und heute mit
gewalttätigen Aktionen der
israelischen Armee dort gegen
die Dorfbewohner und
Friedensaktivisten. Die Cremisan
Chronik wird jetzt aktuell
fortgesetzt.

11. 5. 2013 -
Langsam wird
Al Waladja durch die Mauer eingekreist,
von Cremisan getrennt und zu einem
Gefängnis.
Das Haus von Omar Hajajlah wird nach
Fertigstellung der Mauer auf der anderen
Seite liegen und durch einen Tunnel mit
dem Ort verbunden sein. Jetzt wurde
dort, wo früher ein Autobus Kinder in
die Schule nach Cremisan brachte, in die
Mauer ein Tor eingelassen.
FOTOS - Al
Walaja: more and more a prison
>>>
10.2.2013 -
Die Mauer in Cremisan –
Sicherheit als Entschuldigung
für Landraub
-
Society of St.
Yves, Katholisches Zentrum für
Menschenrechte, Jerusalem -
Rund 450 Kinder – Jungen und
Mädchen, Muslime und Christen
aus den umliegenden Städten und
Dörfern (Bethlehem, Beit Jala,
Beit Sahour, Al-Walasjeh)
erfreuen sich an den
Hilfsdiensten, die von dem
Salesianer Schwesternkloster und
der Schule in Cremisan ausgehen.
Da das Kloster den Armen und
Bedürftigen helfen will, nehmen
sie nur geringes Schulgeld. Sie
folgen der Pädagogik des Don
Bosco-Schulsystems, wie es in
1500 Bildungseinrichtungen in
aller Welt geschieht; sie lehren
die Werte der Wahrheit, des
gerechten Friedens und
Ko-Existenz zwischen
verschiedenen Völkern und
Religionen.
Das
Kloster liegt am Rande von Beit
Jala; ganz in seiner Nähe liegen
ein paar Häuser, die zu Beit
Jala gehören und das
Salesianische Mönchskloster von
Cremisan, das auch von der
geplanten Mauer betroffen ist.
Cremisan selbst liegt zwischen
zwei illegalen israelischen
Siedlungen Har Gilo und Gilo.
Das Nonnenkloster gibt es seit
1960 und schließt eine sich
entwickelnde Primarschule
(jetzt bis 5. Klasse und jedes
Jahr eine Klasse mehr), ein
Kindergarten, eine Schule für
Kinder mit Lernschwierigkeiten
ein, als auch außerschulische
Aktivitäten und drei Sommerlager
für die Kinder.
Der Rechtsfall -
2006 veröffentlichte der
israelische Kommandeur der
Westbank eine Militärorder, um
Land für den Zweck zu nehmen, um
einen Teil der (Apartheid)Mauer
rund um Beit Jala und die
Siedlung Har Gilo-Siedlung zu
bauen .
Entsprechend der Order als auch
nach den Landkarten und
detaillierten Plänen, die daran
hängen, soll die Mauer auf eine
der beiden vorgeschlagenen
Routen gebaut werden. Beide
Routen schaden dem Kloster und
dem landwirtschaftlich
bearbeiteten Land drum herum.
Während der Anhörungen vor
Gericht schlug die Armee eine 3.
Route vor, die fast identisch
ist mit der 1., wo die Mauer auf
der 1. Terrasse des Olivenhains
entlangläuft, der das Kloster
umgibt, anstelle über der
Schulmauer.
Seit 2006 sind die Salesianer
Nonnen in Kontakt mit
israelischen Offiziellen
gewesen, um ihre Position
deutlich zu machen, dass sie die
Mauer total zurückweisen. 2010
nachdem ihnen klar wurde, dass
ihre Position vor dem
Militärgericht von der Armee
falsch dargestellt wurde,
schlossen sie sich der
Gerichtsberufung ihres Nachbarn
gegen die Mauer an. Außer den
>>>
Text der Petition
1. Februar 2013 - Im
Hinblick auf die bevorstehende Entscheidung des
Sonderkomitees für Einspruch gegen die
Trennmauer appellieren wir an die Mitglieder des
Komitees:
Respektieren Sie internationales Recht, das
besagt, dass der geplante Bau der Mauer auf
palästinensischem Gebiet illegal ist! Lassen Sie
das Anwesen der Salesianer Schwestern
unangetastet, damit sie die Erfüllung ihrer
Aufgabe, den
Kindern der Nachbargemeinden zu dienen,
fortsetzen können!
Des Weiteren appellieren wir an die
internationale Gemeinschaft, den
palästinensischen Kampf gegen die Mauer zu
unterstützen und wir appellieren an Israel,
seine internationalem Recht entsprechenden
Verpflichtungen zu erfüllen.
Cremisan ist eines der letzten
landwirtschaftlich genutzten Gebiete in der
Region Bethlehem. Die lokalen
Landeigentümer bauen in dem Tal Oliven an sowie
Obstbäume und Trauben für den dort hergestellten
Cremisan Wein, das Land ist landwirtschaftlich
gut erschlossern, und die alten Terrassen werden
sorgfältig bewahrt.
Außerdem wird das Tal von
Menschen aus der ganzen Umgebung für
Familienausflüge genutzt - an Wochenenden
spielen Kinder in den Olivenhainen und Familien
treffen sich, um ihre Zeit in der Natur zu
verbringen.
Abgesehen von allen praktischen
Argumenten ist das Tal ein einzigartiges
lebendes Beispiel intakter kultureller und
historischer Landschaft.
Cremisan ist unmttelbar bedroht,
zerstört zu werden: Nach dem Bau der
israelischen Trennmauer wird die Gemeinschaft
vom Tal abgeschnitten sein. Mehr als 50 Familien
- überwiegend Christen - und zwei Salesianer
Klöster werden ihr Land verlieren. Außerdem wird
das Kloster der Salesianierinnen und deren
Schule, die von mehr als 400 Kindern aus Dörfern
in der Umgebung besucht wird, von militärischer
Präsenz umgeben und abgetrennt sein.
Die Pläne der israelischen
Behörden erfordern sofortige Aktion:
Die geplante Route, die
internationalem Recht widerspricht, kann
geändert werden, um den Schaden für das Leben
der dort lebenden Gemeinschaft zu verringern.
Deswegen appellieren wir an die israelischen
Behörden, Cremisan unangetastet zu lassen!
1. Nach der Expertenmeinung des
Internationalen Gerichtshofs widerspricht die
Trenn-Barriere überhaupt internationalem Recht.
Cremisan liegt hinter der Grenze von 1967 und
ist hauptsächlich gleichermaßen(?)
palästinensisches und christliches Eigentum.
Nach Meinung von Experten des Rates für Frieden
und Sicherheit, einer Vereinigung von
hochrangigen israelischen Sicherheitsexperten,
ist der jetzt geplante Verlauf weder notwendig
noch logisch, um israelischen
Sicherheitsinteressen zu dienen.
2. Das Recht auf Bildung ist ein
grundlegendes Menschenrecht. Der geplante
Verlauf der Mauer wird das Aus für das Anwesen
der Salesianer Schwestern in Cremisan bedeuten.
Die Schule wird von schwerer militärischer
Präsenz umgeben sein und so die Schule in ein
Gefängnis verwandeln. 400 palästinensische
Kinder - Mädchen und Jungen, Muslime wie
Christen, überwiegend aus armen Familien -
werden entweder durch die Militärpräsenz
gefährdet sein oder die Schule verlassen müssen.
3. Die Beschlagnahme von Land,
das überwiegend Christen gehört, ist ein Angriff
auf eine religiöse Minderheit, was einen
besonderen Verstoß gegen internationales Recht
darstellt. Staaten sollten die Existenz von
Minderheiten schützen und nicht ihr Land und
ihre Lebensgrundlage enteignen. Sie sollen sie
auch nicht zu Abwanderung zwingen, zu Exil und
Vertreibung. Obwohl Auswanderung unter den
Nationen ein normaler Prozess ist, ist die
Auswanderung von Christen aus dem Heiligen Land
damit nicht vergleichbar. Aus einer so
kleinen Gemeinschaft auszuwandern bedeutet eine
enorme Zwangsbedingung, indem dadurch das
Bevölkerungswachstum beeinträchtigt und die
künftige Existenz von Christen im Heiligen
Land insgesamt bedroht wird.
Übersetzung: Hanne Adams